BZ 52 - Juli 2010
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Renovierung des Gemeindehauses
Der Beginn der Renovierung hat sich verschoben. Grund sind die hohen Preise! Die Ausschreibungsergebnisse liegen 100.000,-
oder 20% über den geschätzten Kosten. Das liegt sicher an den späten Ausschreibungsterminen und den Anlaufschwierigkeiten mit
unserem Architektenbüro. Da die Gemeinde die 100.000,- nicht finanzieren kann und es keine weiteren Zuschüsse gibt, muss der
Architekt eine Umplanung vornehmen mit dem Ziel, die 500.000,- Bausumme einzuhalten! Die geplanten Änderungen sind die
Verkleinerung des Treppenhauses, das Verfüllen des Kellers und der Wegfall der mobilen Trennwand. Wenn diese Änderungen vom
Bauamt und der I-Bank genehmigt sind, können wir mit der Renovierung beginnen.
Den ausführenden Firmen wird auferlegt, besonders in der Schulstraße, langsam zu fahren. Wenn es nicht eingehalten wird,
bitte ich, mich sofort zu informieren! · Das Parken auf dem Schulhof ist nicht erlaubt (Ausnahme Feuerwehr beim Einsatz).
Zu- und Abfahrt zum Kindergarten nur über die Rotdornallee. · Um die Baustelle wird ein Bauzaun errichtet.
Ersatzraum für Vereinsaktivitäten
Die Gemeinde hat die ehemalige neue Schule für die Umbauphase des Gemeindehauses als Ersatzraum für Vereinsaktivitäten
angemietet. Wenn Bedarf für die Nutzung der Räume besteht, gibt Frau Regina Tamke gerne Auskunft, ob und wann Termine frei
sind.
Neue Räumlichkeit für die Bücherei
Da die Bücherei während der Umbauphase im Gemeindehaus nicht betrieben werden kann, hat die Gemeinde das Nebengebäude für die
vorübergehende Nutzung der Bücherei hergerichtet. Die Trennwand zwischen der ehemaligen Waschküche und dem Jugendraum hat der
Gemeindearbeiter abgerissen. Der Fußboden wurde gefliest. Decken und Wände wurden isoliert und saniert. Die Fenster und Türen
erneuerten wir. Dank der Hilfe von Sönke Mohr, Michael und Roland Hufnagel konnte die Übergangsbücherei kostengünstig für die
Gemeinde renoviert werden. Es ist ein schöner heller Raum entstanden und Traute und Michael Boldt würden sich über Ihren
Besuch freuen.
Neue Sirene
Im Zuge der geplanten Umbaumaßnahmen "Gemeindehaus" musste die alte Sirene von der alten Schule demontiert werden. Die alte
Sirene ist auf einem neuen Sirenenmast neben dem Feuerwehrhaus errichtet worden, um die Bevölkerung bei bzw. vor Katastrophen
zu warnen (Kreis) und die Feuerwehr zu alarmieren. Ein Baukostenzuschuß vom Kreis ist beantragt.
Verkehrsregelung
Am Anfang der Umbaumaßnahmen des Gemeindehauses wird in der Schulstraße ein Halteverbot angeordnet (große, schwere Baufahrzeuge).
Freiwillige Helfer oder Helferinnen
In der Vergangenheit ist unser Ehrenfriedhof mit viel Engagement von den Familien Arps, Lipinski und Ruhser liebevoll
gepflegt worden. Seit dem Frühjahr 2008 hat eine jüngere Generation von Frauen aus unserer Gemeinde die Aufgabe übernommen
und mit sehr viel Eifer, Geschick und Freude die Pflege gemeistert. Aufgrund der Berufstätigkeit und Familienbetreuung sind
die Frauen an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gekommen und bitten dringend um Unterstützung von einigen Männern und Frauen,
um die Arbeit aufteilen zu können. Die Frauen treffen sich in der Hauptsaison alle 23 Wochen und brauchen je nach Beteiligung
12 Stunden für die Arbeit. Ich möchte mich im Namen der Gemeinde bei den Frauen Susan Feitkenhauer, Carmen Fischer,
Iris Matlangowski, Sandra Mester, Maren Ockels, Monika Scheffler, Jutta Rathjen und Carina RathjenGöttsch für die gute
ehrenamtliche Hilfe herzlich bedanken und hoffe, dass sich einige zusätzliche Helfer und Helferinnen finden werden.
Bitte sprechen Sie mich an. Peter Mohr
Der Hafen von Neuenkirchen
In Neuenkirchen gab es bis 1948 einen kleinen Hafen, der hauptsächlich als Lösch- und Ladestraße für die Mühle genutzt wurde.
Er wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts verbessert, indem man den Zufahrtsweg klinkerte und den Hafen damit zu jeder Zeit
nutzbar machte. Der damalige Amtsvorsteher Körding schätzte die Zahl der ein- und auslaufenden Schiffe auf 60 pro Jahr. Die
meisten verließen den Hafen innerhalb von 48 Stunden. Das Hafengebiet erstreckte sich vom Stördeich vor der Mühle in Neuenkirchen
im Außendeich bis an die Stör in einer Länge von ungefähr 250m. Heute wird dieser Priel vom Neuenkirchener Bootsclub NBC genutzt.
Reste der alten Klinkerzufahrt sind noch vorhanden. 2008 wurde neben der Prielmündung ein Anleger gebaut. Es gab um die
Jahrhundertwende 3 ortsansässige Schiffseigner. Hier war auch bis 1914 der Besanewer HERMANN beheimatet, der lange "hoch und
trocken" in Itzehoe zu bewundern war und jetzt in Hamburg liegt. Man kann diesen Hafen jetzt ganz aktuell auf dem neuen
Fahrradweg von Fiefhusen aus am Stördeich entlang erreichen.
Gemeindebücherei
Immer Dienstag - außer Schulferien: von 14.00 - 16.00 Uhr und 19.00 - 19.30 Uhr!
Unser (Sommer-)Rezepttip
Spaghetti mit Leinöl-Pesto und Erbsen (Für 2 Portionen)
Zutaten: 250g Spaghetti, etwas Salz, 2 Knoblauchzehen, ¼ Tasse Leinöl, 4 Tassen frisches Basilikum, ¼ Tasse Olivenöl,
4 Teelöffel Pinienkerne, 2 Tassen Erbsen, frisch oder tiefgekühlt.
Spaghetti kochen. Inzwischen das Pesto zubereiten: Knoblauch, Basilikum, Pinienkerne, Salz, Leinöl und Olivenöl in einer
Küchenmaschine oder mit einem Mixstab zu einer dicken Paste verarbeiten. Erbsen bissfest kochen, kalt abschrecken, damit sie
ihre Farbe behalten. Eine halbe Tasse des Nudelwassers zurückbehalten, dann die Spaghetti abgießen. Nun das Nudelwasser
mit ¼ des Pestos mischen. Die Nudeln in eine große Schüssel geben, Erbsen hinzufügen und Pesto darüber gießen. Alles gut
mischen und unverzüglich servieren. (nach Grimm: Leinöl)
Margarethenspende
Ja, was ist das? Damit wird ein Schrank bezeichnet, der z. Zt. auf dem Pastoratsboden abgestellt ist. Er hat folgende
Geschichte: In Norderbrarup, im Kreise Schleswig, lebte der 1830 geborene Landmann Johann Adolf Jacobsen. Er hatte eine
Tochter, die nach langem Leiden 1883 mit nur 23 Jahren starb. Nur drei Jahre später starb auch die Ehefrau des Bauern.
Durch diese traurigen Umstände besaß Jacobsen einige der damals relativ teuren Gegenstände für die Krankenpflege. Immer
wieder kamen Nachbarn und Bekannte, um die Sachen zu entleihen. Die Nachfrage wurde schließlich so groß, dass sie nicht mehr
zu erfüllen war. Jacobsen jedoch kaufte einen Schrank und rüstete ihn mit den immer wieder gefragten Gegenständen aus.
Er schenkte den Schrank seiner Heimatgemeinde Norderbrarup und nannte ihn "Margarethenspende" zum Andenken an seine im blühenden
Alter verstorbene Tochter. Der Schrank trug wie später auch alle weiteren Schränke auf der Vorderseite die Fotografie seiner Tochter. Bald kamen nun auch Bewohner aus den
Nachbargemeinden mit den gleichen Wünschen. Jacobsen spendete bereits im folgenden Jahr 1887 den sechs Nachbargemeinden
je einen "Margarethenschrank", zu deren Unterhaltung sich die Vaterländischen Frauenvereine im Roten Kreuz verpflichteten.
So hat der großzügige Jacobsen bis zum Jahre 1899 vierzig ,,Margarethenschränke" an alle Kirchengemeinden in Angeln verschenkt.
Die weitere Entwicklung überstieg jedoch die Kräfte eines einzelnen Mannes, da die Schränke nicht nur aus der gesamten Provinz
SchleswigHolstein, sondern darüber hinaus aus Braunschweig, Ostfriesland und selbst aus dem Taunus, angefordert wurden.
Es bildete sich der "Verband schleswig-holsteinischer Margarethenspenden". Vorsitzender wurde der Bauer Jacobsen, der
gleichzeitig Leiter der ,,Zentralstelle für Margarethenspenden" wurde. Zum Vorstand gehörten die Vaterländischen Frauenvereine
und die Landesversicherung. Inzwischen gab es auch ein Verzeichnis der Gegenstände, mit denen ein Margarethenschrank ausgerüstet
wurde: Ausleihbuch, größere Badewanne, Kinderbadewanne, Sitzbadewanne, Armbadewanne usw., insgesamt weit über 30 Artikel. Dazu
kamen noch ein Dutzend Gegenstände, die jedoch nicht ohne ärztliche Anordnung ausgeliehen werden durften. Die Kosten von 200
Goldmark waren in der damaligen Zeit eine recht hohe Summe. Der Wochenlohn betrug damals 20 bis 30 Mark und ein Glas Bier kostete
zehn Pfennige.
Um 1910 gab es im Kreis Steinburg MargarethenSchränke in den Ortsvereinen Beidenfleth, Heiligenstedten, Herzhorn, Hohenaspe, Kiebitzreihe, Neuenkirchen, Sude (zwei Stück) und Wilster.
Über Lägerdorf und Wewelsfleth wird berichtet, dass die Vorbereitung zur Anschaffung einer Margarethenspende laufen. Die letzten Informationen
können wir dem Rotkreuzkalender für das Jahr 1917 entnehmen. Der darin enthaltene Bericht stellt fest, dass seit der Gründung
im Jahre 1897 bis zum Berichtsjahr genau 600 Margarethenspenden eingerichtet wurden, davon 382 in der Provinz Schleswig-Holstein
und angrenzenden Gebieten. Auch Empfänger in Rumänien wurden registriert und eine Margarethenspende gelangte sogar nach
Südafrika (!), und zwar zu der deutschen Gemeinde Frankfurt bei East-London. Borsfleth erhielt seine Margarethenspende ziemlich
spät und zwar erst 1925. Sie stand im Pastorat und wurde von der Frau des damaligen Pastor Lensch verwaltet. Die Benutzung war
grundsätzlich kostenlos, "doch wer dazu imstande war, gab nachher für die Benutzung eine Dankesgabe in die Reparaturenkasse."
Eine noch komplett ausgestattete Margarethenspende steht übrigens im Meldorfer Museum.
Wussten Sie schon, dass ...
- unser altes Feuerwehrfahrzeug noch für 3500,- nach Holland verkauft wurde?
- der Borsflether Kindergarten am 08. Mai sein 10jähriges Bestehen mit einem schönen Fest und einem reichhaltigen Programm
gefeiert hat?
- Borsfleth vor 100 Jahren auch schon knapp 800 Einwohner hatte? Heute sind es 814 (Stand 31.03.2009).
Senioren zu Besuch in einer Moschee
An jedem letzten Mittwoch im Monat treffen sich die Borsflether Senioren bei Kaffee und Kuchen, meistens im Gemeindehaus.
Das ist alte Tradition und das soll auch so bleiben. Im November trifft sich der Seniorenausschuss, der sich aus Mitgliedern
der Kommune und der Kirchengemeinde zusammen setzt, um das Jahresprogramm zu beraten, denn es soll ja nicht nur beim
Kaffeeklatschen bleiben. Ideen sind gefragt und jeder soll sich etwas einfallen lassen. Und da kam ein Vorschlag gut gelegen:
Wussten Sie, dass es in Glückstadt zwei Moscheen gibt und wenn ja, wo? Wenn man durch Glückstadt geht, begegnen uns viele
türkische Mitbürger und besonders viele junge Frauen mit Kinderwagen; farbige und geblümte Kopftücher sind ein Zeichen ihrer
Tradition und ihres Glaubens. Aber wie nun lernt man sie kennen, wenn man eine Moschee in Glückstadt besichtigen möchte?
Der Kontakt klappte nach vielen Telefonaten. Die Arbeiterwohlfahrt unterhält ein Projekt, die "Kulturbrücke". Dort arbeiten
deutsche und Migranten, meist türkische Frauen, zusammen und fertigen farbenfrohe Handarbeiten, besuchen Deutschkurse.
Uns so lernte ich Seher Ötzden kennen, die uns gern in die Moschee hinter dem Rathaus einlud. Am 26. Mai war es dann soweit:
zehn Seniorinnen und zwei Senioren und Pastorin Jungnickel betraten ein sehr versteckt liegendes Gebäude, dem man nicht
ansehen konnte, was einen darinnen erwartete. Der Anblick der schönen Teppiche war so umwerfend, dass "Schuhe aus" jedem klar
war. Wir wurden von einer großen Gruppe türkischer Frauen aus drei Generationen herzlich begrüßt. Man empfahl uns, auch
Kopftücher zu tragen, aber niemand bestand darauf.
Dann erschien der Imam, so wird der Pastor im islamischen Glauben genannt.
Er hieß uns herzlich willkommen. Er sprach türkisch und wurde von einer jungen Frau fließend übersetzt. Beide hatten sich gut
vorbereitet. Es wurde der Koran herum gereicht und einige typische, häufig gestellten Fragen des Islam angesprochen,
z. B.: "wie kann ein Muslem fünf mal am Tag sein Gebet verrichten, ohne Probleme auf der Arbeit zu bekommen". Oder "gibt es
im Islam das Sakrament der Kindstaufe?" Die Antwort war überraschend: wenn ein Kind geboren ist, kommt der Imam oder auch der
Kindsvater und haucht dem Säugling eine Sure des Korans ins Ohr. Der Imam erklärte uns ausführlich die Innenausstattung der
Moschee, während man in unseren Kirchen mit einer Kanzel auskommt, von der herab die Pastoren zur Gemeinde sprechen, so gibt
es in der Moschee davon zwei: auf der einen wird der Koran ausgelegt und auf der anderen thematisiert der Geistliche aktuelle
Fragen des gegenwärtigen Alltags. Es war ihm und unseren Gastgebern offensichtlich sehr wichtig, die Vorurteile, die ihnen
häufig begegnen, aus dem Weg zu räumen. Im Anschluss wurden wir reichhaltig mit Tee und türkischen Spezialitäten verwöhnt.
Es gab einen herzlichen Abschied und eine Gegeneinladung, auch für den Imam, in unsere Borsflether Kirche. Christiane Gehner
Kirchliche Nachrichten
Hochzeiten:
Jan Göttsch und Carina Rathjen-Göttsch
Martin und Carmen Diehe geb. Niethammer
Goldene Hochzeit:
Werner und Gertrud Ruhser geb. Gohr
Beerdigungen:
Elfriede Harms geb. Pahl
Konfirmiert wurden:
Asmussen, Eike Dirk
Bracker, Paul Leonard
Brackert, Miles
Diedrichsen, Kim Lea
Gramzow, Kim Denise
Mangelsen, Timo Steffen
Mescia, Fabio
Peldziutè, Erika
Rausch, Mathes Josef
Schüder, Kendra Sophie
Schüder, Nils Clemens
Stern, Mark Donal
Thamling, Anne Levke
Waltemathe, Kira
Nach geselligem Kaffeetrinken bezog man die Quartiere und hatte den Abend für sich und für die
Gastgeber.
12 Kinder sagen DANKE!
Die Kinder der Spielgruppe, die sich jeden Freitag von 9.00 bis 10.30 Uhr im Gemeindehaus treffen, möchten sich bei Familie
Heesch aus dem Büttel herzlich für das gespendete ,,Bällebad" bedanken. Die Kinder genießen es, jeden Freitag darin zu spielen.
Auch bei den anderen Familien, die uns gut erhaltene Spielsachen gespendet haben, sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank.
Die Kinder haben damit schon viel gespielt. Kirsten Boltzen
Unsere Orgel
Bereits im Jahre 1727 wird im Taufregister ein Organist Pape genannt und 1768 unterschrieb der Organist und Schulmeister
Johann Jakob Carstens das lnventarium unserer Kirche. Es gab also schon zu dieser Zeit eine Orgel. Jedoch wissen wir nicht
viel über sie. Sie sollte aus Glückstadt stammen und befand sich damals neben der Kanzel, ebenfalls der Chor.
1856 wurde der Bau einer neuen Orgel ausgeführt und mit dem Chor an die heutige Stelle verlegt. Die Kosten wurden überwiegend
durch freiwillige Spenden aufgebracht. Die Einweihung fand am 27. Juli 1856 durch den damaligen Ortspastor Propst Meisterlin
statt. Er war übrigens der letzte Hauptpastor, der sein Dienstland noch selbst bewirtschaftete, also nebenbei noch Bauer war.
Sie wurde von der Firma Wohlien in Altona erbaut. 1895 wurde die Orgel von der Firma Marcussen aus Apenrade umfassend repariert
und mit einem Obermanual versehen. Auch diese Kosten wurden überwiegend durch freiwillige Spenden aufgebracht. 1935 wurde eine
dringende Überholung und Verbesserung der Orgel durch die Firma Furtwängler & Hammer (Hannover) ausgeführt. Die Holzpfeifen
waren stark vom Holzwurm befallen und die Metallpfeifen "von einem unbekannten unfähigen Orgelstimmer völlig falsch verbogen".
Es wurde ein anderes Register eingebaut und die Klangfülle dadurch gesteigert, gleichzeitig wurde die Härte aber recht gemildert.
Eine weitere Renovierung fand 1981 statt. Da eine Orgel normalerweise ca. alle 30 bis 40 Jahre überholt werden muss, ist auch
unsere Orgel langsam wieder mal "fällig". Das etwas geübte Ohr kann das schon hören und einige Töne lassen sich auch schon nicht
mehr anschlagen. Der Reparaturumfang geht von der verschlissenen Lederdichtung bis zum Ersatz von einigen Pfeifen und der
Kirchenvorstand rechnet mit geschätzten Kosten von ca. 20.000 30.000. Eine genaue Kostenschätzung wird zu gegebener Zeit ein
Gutachter erstellen müssen. Auf jeden Fall werden schon seit einigen Monaten Spenden gesammelt und die Kirchengemeinde ist für
jede Spende dankbar.
"Silberhochzeit" in der Partnerschaft zwischen Bahrenfleth/Borsfleth und Hanshagen
Vom 07.05. bis 09.05.10 weilten 22 Hanshäger zum Jubiläumsbesuch in den Gemeinden Bahrenfleth und Borsfleth. 1985 hatte alles
angefangen und diesmal gab es wieder viel zu erzählen. Der traditionelle Empfang mit Kaffee und Kuchen konnte leider nicht wie
gewohnt in Borsfleth stattfinden, da der Termin für den Abriss des Gemeindehauses bei der Terminplanung noch nicht feststand.
Wir begrüßten unsere Gäste daher im Gemeindehaus Neuenkirchen, wo wir auch Pastor Wille, den Mitbegründer der Partnerschaft,
willkommen heißen konnten. Der Hanshäger Mitbegründer, der ehemalige Pastor von Hanshagen, Herr Ernst Waschke konnte an dem
Jubiläumstreffen leider nicht teilnehmen. Am Sonnabend, nach dem Mittagessen im Aukrug, konnten sich Gäste und Gastgeber bei
einer Dia-Show und einer großen Fotoausstellung die vergangenen Zeiten wieder in Erinnerung bringen lassen.
Der Sonntag begann wie immer mit einem Gottesdienst, diesmal mit Propst Dr. Bergemann, in der Kirche zu Neuenkirchen. Vor dem
Gemeindehaus fand dann auch die Übergabe der Gastgeschenke statt. Der Hanshäger Bürgermeister Dr. Michael Harks übergab an die
beiden Bürgermeister Harm Früchtenicht und Peter Mohr eine kleine Linde. Beide Linden wurden im feierlichen Rahmen vor dem
Gemeindehaus eingepflanzt. Die Borsflether Linde erhält zu gegebener Zeit ihren Platz vor dem neuen Gemeindehaus. Nach dem
traditionellen Grillen traten dann die Gäste ihren Heimweg an, der Dank der neuen Autobahn nicht mehr so lange dauert. Hans Mester
Auf geht's auf den Drahtesel!
Im letzten Jahr hatten wir viel Spaß auf unserer Familienfahrradtour gehabt. Auch für dieses Jahr habe ich wieder eine schöne
Tour zusammen gestellt und möchte es wieder bei einem gemütlichen Grillwürstchen ausklingen lassen.
Wir starten: am: 22. August 2010 um: 10.00 Uhr vom: Gemeindehaus Anmeldungen bitte bei Kirsten Boltzen unter der
Rufnummer 0172/9101015, damit ich planen und einkaufen kann. Die Jugendbeauftragte wünscht allen Familien schöne Ferientage
und ganz viele Sonnenstrahlen! Kirsten Boltzen
Bücherei
Immer dienstags -
nur nicht in den Schulferien -
von 14.00 - 16.00
und 19.00 - 19.30 Uhr !!!
(Fast) ständig neue Bücher !!!
Große Auswahl an Kinder- und Jugendbüchern!
Die Borsflether Chronik kann übrigens auch hier gekauft werden - noch immer für 18 €!
Sind Sie gut und günstig versichert?
Die Borsflether Johannisgilde bietet Ihnen dieses! Einmal im Jahr sollte man sich die Zeit nehmen, um seinen Versicherungsschutz
#zu überprüfen. Bin ich zu guten Konditionen gut versichert? Unsere Johannisgilde besteht seit 1785 und bietet nicht nur
Borsflether Bürgern sondern auch Bürgern aus den Umlandgemeinden eine günstige Hausratversicherung an. Desweiteren können Sie
sich auch gegen Induktionsschäden, Fahrraddiebstahl, Glasbruch sowie ihre hochwertigen Gegenstände bei uns versichern.
Ein Beispiel: Der Jahresbeitrag für eine Hausratversicherung mit Induktion bei einem Haus mit Hartdach und einer
Versicherungssumme von 60.000,- würde 102,- betragen.
Sprechen Sie uns an:
- Peter Mohr Büttel 62 25376 Borsfleth Tel.: 04824-916
- Johann Dittmer Eltersdorf 5 25376 Borsfleth Tel.: 04824-2516
- Kirsten Boltzen Büttel 100 25376 Borsfleth Tel.: 04824-389929
Lesegesellschaften
Niemals zuvor wurde soviel und so vieles gelesen wie im ausgehenden 18. Jahrhundert. Zuvor hatten sich die Leute mit wenigen
Büchern begnügt, in der Regel mit der Bibel, der Postille und dem Andachtsbuch. Nun trat an die Stelle des traditionellen
Wiederholungslesers der extensive Leser, der ausgiebig las und dabei das allermeiste nur einmal. Das hatte unter anderem damit
zu tun, dass im letzten Drittel des Jahrhunderts (17631805) zehnmal mehr Neuerscheinungen heraus kamen, als in den vier
Jahrzehnten zuvor (1721 1762). Das Gelehrtenlatein wurde vom Deutschen nahezu verdrängt. Waren 1740 nahezu 28 Prozent aller
neuerschienenen Bücher noch auf lateinisch geschrieben, so waren es 1800 nur noch vier Prozent. Auch auf dem Zeitungsmarkt
gab es einschneidende Veränderungen. Immer mehr Zeitungen und Zeitungsverlage wurden gegründet.
Die Glückstädter Fortuna ist für diese Entwicklung ein Beispiel (1740). Eine wahre Lesesucht hatte die Deutschen ergriffen.
Zum Selbstverständnis des Bürgers gehörte nun die Verpflichtung, sein Wissen zu erweitern, sich aufzuklären und sich moralisch
zu bessern. Die Literatur war das Mittel dazu. Die Lektüre war jedoch noch recht teuer und so taten sich viele Bürger zusammen
und teilten sich ein Zeitungsabonnement. In solchen privaten Lesezirkeln war es auch möglich, dass man sich gemeinsam das ein
oder andere interessante Buch anschaffte. Öffentliche Leihbibliotheken gab es zu dieser Zeit noch nicht. Dies war die
Geburtsstunde der sogenannten Lesegesellschaften. Das Wort kam nach der Jahrhundertmitte auf und wurde mit dem so Bezeichneten
rasch allgemein. Vielerorts verbanden sich interessierte Bürger zu einer Gesellschaft mit dem Zweck einer gemeinsamen
Literaturbeschaffung und verständigten sich, welche Beträge jeder zu leisten hatte. Jeder konnte Vorschläge zu den Anschaffungen
machen, über die dann in regelmäßigen Mitgliederversammlungen mehrheitlich entschieden wurde.
Nachdem jeder die betreffenden Bücher gelesen hatte wurden diese entweder verkauft oder in einer eigens dafür geschaffenen
Lesebibliothek (in Privaträumen) oder in eigens dafür angemieteten Räumlichkeiten (Lesekabinett) untergebracht.
Lesegesellschaften gab es bald auch in Altona, Elmshorn, Glückstadt, Itzehoe und Meldorf. In Glückstadt wurde eine solche
Gesellschaft 1784 neugegründet, da man mit der bereits bestehenden nicht mehr zufrieden war. Es wurden angesehene Zeitungen,
Zeitschriften und allgemeinverständliche Sachbücher angeschafft. Auch an schöngeistiger Literatur und Romanen sollte es nicht
mangeln, weil die Mitglieder wie es hieß: namentlich die Frauen danach verlangten. Der Jahresbetrag betrug für die Glückstädter
Lesegesellschaft 4,5 Reichstaler. Mitglieder in diesen Lesegesellschaften waren vermutlich vorwiegend Angehörige der akademischen
Oberschicht: Beamte, Juristen, Lehrer, Ärzte, Theologen und wohlhabende Kaufleute.
Daher ist es dem Gründer des Detlefsen-Museums Sönnich Detlef Friedrich Detlefsen (18331911) hoch anzurechnen, dass er 1871 den
"Glückstädter Arbeiterbildungsverein" mitgründete, der Lehrlingen, Gesellen und jungen Arbeitern Bildung vermitteln sollte.
Wenn Sie mehr über die Glückstädter Geschichte erfahren wollen dann besuchen Sie doch das Detlefsen-Museum im Brockdorff-Palais
oder gehen Sie einfach mal wieder in die Gemeindebücherei Borsfleth, um sich ein gutes Buch auszuleihen. Christian Boldt
Haarschmuck aus Menschenhaar
Nach heutigen Maßstäben erscheint uns dieses Thema als befremdlich. Wir ekeln uns vor fremden Haaren, und niemand hat gerne
das berühmte Haar in der Suppe. Den Haaren wurde aber vor gar nicht allzu langer Zeit eine große Bedeutung beigemessen.
Nach antiken Vorstellungen lag das Mysterium der Haare vor allem in den Glauben, es wüchse nach dem Tod des Menschen noch eine
Weile nach. Die Haare waren Sitz der Lebenskraft. Wegen dieser überhöhten Bedeutung pflegt man seine Kopfpracht in besonderem
Maße: Lange gesunde Locken symbolisierten Vitalität, Virilität, Freiheit und Würde. Haare waren wertvoll und wurden sorgsam
aufbewahrt und an geliebte Menschen weitergegeben. Die Ursprünge des Schmuckes aus Haar liegen in den Trauerritualen.
Im Mittelalter wurden Ringe aus dem Haar des Verstorbenen vor der Beisetzung als Andenken an die Hinterbliebenen verteilt.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlangte der Trauerschmuck eine große Beliebtheit zunächst in England. Königin
Victoria war eine Liebhaberin desselben. Neben Ringen gab es Trauerbroschen mit oder aus Haaren. Diese trug man während der
Trauerphase. Dagegen wurden geklöppelte Ketten aus Haaren im allgemeinen ein Leben lang getragen und später vererbt.
Zum Beispiel berücksichtigte der französische Kaiser Napoleon I., der selbst ein Medaillon mit einer Locke von seiner Frau
Joséphine trug, in seinem Testament ausdrücklich seinen Schmuck aus Haaren. Mit dem Gedanken der Freundschaft, die über den Tod
hinaus währt, kann die Brücke zwischen Freundschafts- und Trauerschmuck geschlagen werden. Im späten 18. Jahrhundert wird die
Unsterblichkeit der Freundschaft zu einem Leitgedanken.
Marianne von Willemer beschenkte Goethe zum Geburtstag mit einer
Freundschaftskette aus Haaren und schrieb dazu: "Solange wie der Raum eine so große Rolle spielt so suchen wir denn auch,
den Entfernten an uns zu Ketten." Schmuck aus Menschenhaar gibt es auch im Detlefsen-Museum im Brockdorff-Palais und im
Altonaer Museum in Hamburg zu bestaunen. Christian Boldt
Beobachtungen über das Leben in der Kremper Marsch 1827
aus dem Reisetagebuch des Eduard Buschmann
Die hiesigen Landmädchen gehen nicht nur allerliebst gekleidet, sondern der größte Teil ist auch sehr hübsch. Es sind zwar die
mehrsten davon sehr corpulent, indessen ersetzen dieses wieder ihre schönen Züge und gesunde Farbe zehnmal. An der Tracht kann
man sie nicht von den Bürgermädchen unterscheiden, weil sich diese so wie jene kleiden. Es lebt hier in der Marsch ein munteres,
lustiges und auch recht kluges Völkchen.
Die Menschen hier sind sehr kräftig und stark, es mag dieses aber wohl auch von der fetten Gegend herrühren, denn ich habe
niemals solche vortreffliche Milch, Butter etc. gesehen wie hier. Glückstadt ist ein recht niedliches, kleines Städtchen und
alles, was man sich von andern solchen Örterchen zu versprechen hat, das findet man gewiß auch hier, besonders gute Luft.
Am 19. Mai mittags halb 12 Uhr traten wir unsere Fahrt aus Glückstadt nach Itzehoe an. Wir hatten einen Korbwagen mit zwei Perden
gedungen, wobei wir auch sogleich die beiden Instrumente mit auf dem Wagen hatten.
Der Weg war anfänglich sehr schön, der Boden ganz erstaunlich fruchtbar und das Feld stand in seiner vollen Pracht. Die Dörfer, durch die wir kamen, zeigten Wohlstand und
gaben zu erkennen, daß die Häuser von Bauern bewohnt waren, die schon einen höheren Grad von Cultur haben, als man es in den
mehrsten nördlichen Provinzen Deutschlands findet. Als Fremder wundert man sich nicht wenig, wenn man hier in dem rohen Norden
die BauernMädchen mit seidenen Kleidern und goldenen Uhren unter dem Busen einherschreiten sieht. Die Landleute hiesiger Gegend
gefallen mir außerordentlich, man sieht sie frey und ungezwungen ihr Wesen treiben. Das Land ist dem Meere abgewonnen worden und
daher so außerordentlich fruchtbar und der Landmann so bemittelt. Anm.: Eduard Buschmann begleitete seinen Vater Johann
David auf einer Werbungsreise, auf der sie für das vom Vater erfundene Terpodion Reklame machten. Es handelte sich nach einem
alten Lexikon um ein Instrument, das in seinem Ton Flöte und Klarinette, Fagott und Waldhorn vereinigte. Auszüge dieses Textes
sind Bestandteil des Audioguides (Elektronisches Informationssystem) im Detlefsen-Museum.
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